Atom-Ei wird entkernt

Allgemein |

Seit dem Jahr 2000 ist das Atom-Ei außer Betrieb, jetzt liegt der Technischen Universität München auch die Genehmigung zum Rückbau des ersten Forschungsreaktors Deutschlands vor.

Der Rückbau betrifft nur das Innere des Atom-Ei. Die denkmalgeschützte Hülle bleibt bestehen. Foto: Eckert/Heddergott, TUM
Der Rückbau betrifft nur das Innere des Atom-Ei. Die denkmalgeschützte Hülle bleibt bestehen. Foto: Eckert/Heddergott, TUM

11.06.2014

Die denkmalgeschützte Hülle bleibt unverändert erhalten, lediglich das Innere wird entkernt. Die Reaktoreinbauten werden Schritt für Schritt entfernt. „Dabei überprüfen wir jeden Gegenstand einzeln auf Radioaktivität“, sagt der Technische Direktor der Forschungs-Neutronenquelle FRM II, Dr. Anton Kastenmüller. Facharbeiter zerlegen radioaktive Teile, wie etwa Einbauten im Reaktorbecken, unter Wasser und bereiten diese für die spätere Endlagerung als radioaktive Abfälle vor. Brennelemente sind seit 2002 nicht mehr im Atom-Ei, sie wurden bereits vor mehr als 10 Jahren entsorgt.

Vor dem Beginn größerer Rückbauarbeiten müssen noch einige Vorbereitungen getroffen und Auflagen aus der Stilllegungsgenehmigung erfüllt werden. Insgesamt rechnet Kastenmüller mit einer Dauer von zehn bis 15 Jahren und einem zweistelligen Millionenbetrag für den Rückbau. 

Wenn das Atom-Ei komplett entkernt worden ist, wird es der neuen Neutronenquelle als Nebengebäude, etwa für Labore, möglicherweise sogar als Erweiterung der Neutronenleiterhalle West dienen.

Der Genehmigungsbescheid des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz lag nach der Bekanntmachung zwei Wochen auch bei der Stadt Garching zur Einsicht aus und ist online einzusehen.