Überwachung der Anlage
Zur Aktivitätsüberwachung innerhalb der Anlage sowie der Emissionsüberwachung befinden sich festinstallierte und mobile Messstellen auf dem Gelände des FRM II. Alle relevanten Messwerte können über die betriebliche Leittechnik abgefragt werden. Zusätzlich werden die Messwerte durch das bayerische Kernreaktor-Fernüberwachungssystem (KFÜ), welches vom LfU betrieben wird, an das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) übertragen.
Es dient sowohl der behördlichen Aufsicht über die Anlage als auch der Früherkennung von Störungen.
Aktivitätsüberwachung innerhalb der Anlage
Raumluft
- Aerosole, Edelgase und Helium-3 (Edelgasdetektor) 7851, 7854 (Tritium)
Kontaminationsüberwachung
- Kontamate und Messbox Wischhtests (Gegenstände) 7573, 7553, 7544, 7904, 7916
Ortsdosisleistung (ODL)
- Festinstallierte Messgeräte (Gamma- sowie Neutronenstrahlung) 7421, 7420,
- Mobile Messgeräte 7596, 7609
Systeme (bspw. Primärkreislauf)
- kontinuierlich sowie anhand von einzelnen Wasserproben aus dem Reaktorbecken oder beispielsweise der Reinigungsstraße
Emissionsüberwachung
Fortluft (Kamin)
- Fortluft (Kamin) 7845, 7855 (Tritium), 7867 (Aerosole), 7872 (Messstellen)
- Permanente Überwachung sowie bilanzierte
- Aerosole, Edelgase, Jod, Tritium und C-14
Wasserkreislauf/ Abwasser
Brunnenwasser: Das benötigte Kühlwasser sowie Spülwasser wird aus dem Brunnen (frisches Grundwasser) gefördert und macht den größten Anteil (99,8 %) der Einleitmenge in die Isar aus.
Ablaufkühlung: Hier entspricht die Durchsatzmenge des Kühlwassers, die in das Kühlsystem geleitet wird, der aus diesem Kühlsystem wieder ablaufenden Menge. Das frische Brunnenwasser der Ablaufkühlung wird nicht in seinen Eigenschaften geändert, max. Temperaturerhöhung von 10 K.
Kühltürme: Das Tertiär-Kühlsystem dient dazu, die durch den Betrieb des Reaktors entstehende Abwärme von 20 MW an die Umgebungsluft ab zugegeben. Kein Wärmeeintrag in die Isar.
Abflutung: Nach der Verdunstung über die Kühltürme bleiben natürliche Mineralstoffe übrig, diese werden bei der Abflutung gefiltert und dann in die Isar eingeleitet.
Kontrollbereich FRM II & RCM: Wenn sich ein Wissenschaftler im Kontrollbereich die Hände aus rein hygienischen Gründen wäscht, wird es in entsprechenden Behälter gesammelt, obwohl das Wasser nicht notwendigerweise radioaktiv ist.
Es ist exakt festgelegt, was, wie, wann, wo, von wem und mit welchem Gerät gemessen werden muss - gemäß der Eigenüberwachungsverordnung. Regelmäßige Kontrollen werden, teilweise parallel, durch Proben und Analysen vom FRM II eigenen Labors der Betriebschemie, dem Bundesamt für Strahlenschutz, dem Landesamt für Umwelt und akkreditierte Labore, durchgeführt.
Die potentiell schwachradioaktiven Abwässer aus den Kontrollbereichen werden mit üblichen Verfahren (Fällung, Filterung, Sauerstoff-Behandlung) behandelt; in seltenen Fällen wird auch der pH-Wert justiert.
Eine lückenlose kontrollierte Abgabe, unter Einhaltung der Grenzwerte, wird durch administrative und technische Maßnahmen, sichergestellt. Die finale Freigabe für die chargenweise Ableitung aus dem Übergabebehälter in die Isar erteilen Betriebschemie, Strahlenschutzbeauftragte/r und Betriebsleitung schriftlich - hier gilt das 6 Augen Prinzip!