Überwachung der Anlage
Zur Aktivitätsüberwachung innerhalb der Anlage sowie der Emissionsüberwachung befinden sich festinstallierte und mobile Messstellen auf dem Gelände des FRM II. Alle relevanten Messwerte können über die betriebliche Leittechnik abgefragt werden. Zusätzlich werden die Messwerte durch das bayerische Kernreaktor-Fernüberwachungssystem (KFÜ) an das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) übermittelt. Es dient sowohl der behördlichen Aufsicht über die Anlage als auch der Früherkennung von Störungen.
Aktivitätsüberwachung innerhalb der Anlage
Raumluft (Aerosole, Edelgase und Helium-3)
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Kontaminationsüberwachung
Ein Kontaminationsnachweisgerät dient im Strahlenschutz dem Aufspüren von Verunreinigungen (Kontaminationen) durch radioaktive Stoffe. Es kann Alpha-, Beta- und Gammastrahlung messen.
Ortsdosisleistung
Die Ortsdosisleistung (ODL) bezeichnet die Strahlendosis pro Zeiteinheit, die von aussen auf den Menschen wirkt. Der Mensch ist ständig einer äußeren Strahlenbelastung durch natürliche Radioaktivität ausgesetzt. Diese hat ihren Ursprung in den überall im Boden und in Baustoffen vorkommenden natürlichen radioaktiven Stoffen (Radionuklide) wie zum Beispiel Uran, Thorium oder Kalium (K-40) sowie in Strahlung aus dem Weltraum.
Die gemessene Ortsdosisleistung (ODL) wird in der Einheit Mikrosievert pro Stunde (μSv/h) angegeben.
@Michael:
Messungen der ODL auf dem Gelände des Forschungsreaktors werden anhand von festinstllierten sowie mobilen Messgeräten durchgeführt. Diese Messungen haben eine wichtige Frühwarnfunktion, um ggf. erhöhte Strahlung durch radioaktive Stoffe in der Luft schnell zu erkennen und kurzfristig gezielte Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung einzuleiten.
Fortluft (Kamin)
Zur Emissionsüberwachung befinden sich festinstallierte Messstellen im Fortluftkamin des Reaktors sowie auf dem FRM II- bzw. Campusgelände.
Alle relevanten Messwerte können über die betriebliche Leittechnik abgefragt werden und werden zusätzlich auch an das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) übertragen (Kernreaktor-Fernüberwachungssystem KFÜ, aktuelle Messdaten des KFÜ). Zusätzlich betreibt das LfU wie im Umkreis aller bayerischen kerntechnischen Anlagen ein eigenes Messnetz zur Messung der Dosisleistung.
Wetterturm liefert Daten
Der Oskar-von-Miller Turm zeichnet die Wetterdaten auf dem Campus in Garching auf.
Das Meteorologische Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München betreibt im Auftrag des FRM II auf dem Oskar-von-Miller-Turm des Campus Garching eine Wetterstation. Mit Hilfe der aufgezeichneten Wetterdaten (Windrichtung, -geschwindigkeit und Niederschlag) und den radioaktiven Emissionen wird die jährliche Dosisbelastung für eine repräsentative Person berechnet.
Wasserkreislauf/ Abwasser
Brunnenwasser: Das benötigte Kühlwasser sowie Spülwasser wird aus dem Brunnen (frisches Grundwasser) gefördert und macht den größten Anteil (99,8 %) der Einleitmenge in die Isar aus.
Ablaufkühlung: Hier entspricht die Durchsatzmenge des Kühlwassers, die in das Kühlsystem geleitet wird, der aus diesem Kühlsystem wieder ablaufenden Menge. Das frische Brunnenwasser der Ablaufkühlung wird nicht in seinen Eigenschaften geändert, max. Temperaturerhöhung von 10 K.
Kühltürme: Das Tertiär-Kühlsystem dient dazu, die durch den Betrieb des Reaktors entstehende Abwärme von 20 MW an die Umgebungsluft ab zugegeben. Kein Wärmeeintrag in die Isar.
Abflutung: Nach der Verdunstung über die Kühltürme bleiben natürliche Mineralstoffe übrig, diese werden bei der Abflutung gefiltert und dann in die Isar eingeleitet.
Kontrollbereich FRM II & RCM: Wenn sich ein Wissenschaftler im Kontrollbereich die Hände aus rein hygienischen Gründen wäscht, wird es in entsprechenden Behälter gesammelt, obwohl das Wasser nicht notwendigerweise radioaktiv ist.
Es ist exakt festgelegt, was, wie, wann, wo, von wem und mit welchem Gerät gemessen werden muss - gemäß der Eigenüberwachungsverordnung. Regelmäßige Kontrollen werden, teilweise parallel, durch Proben und Analysen vom FRM II eigenen Labors der Betriebschemie, dem Bundesamt für Strahlenschutz, dem Landesamt für Umwelt und akkreditierte Labore, durchgeführt.
Die potentiell schwachradioaktiven Abwässer aus den Kontrollbereichen werden mit üblichen Verfahren (Fällung, Filterung, Sauerstoff-Behandlung) behandelt; in seltenen Fällen wird auch der pH-Wert justiert.
Eine lückenlose kontrollierte Abgabe, unter Einhaltung der Grenzwerte, wird durch administrative und technische Maßnahmen, sichergestellt. Die finale Freigabe für die chargenweise Ableitung aus dem Übergabebehälter in die Isar erteilen Betriebschemie, Strahlenschutzbeauftragte/r und Betriebsleitung schriftlich - hier gilt das 6 Augen Prinzip!
Informationen rund um den Wasserrechtsbescheid.