Freitag, der 13. Januar 2017 war für Manfred Danner ein Glückstag, denn da wurde er von 81 stimmberechtigten Feuerwehrkommandanten im Landkreis Freising zu ihrem Kreisbrandrat gewählt und von Landrat Josef Hauner, der als Wahlleiter fungierte, bestätigt. Damit hat der 45jährige Familienvater zukünftig zwei verantwortungsvolle und zeitintensive Einsatzgebiete, die er unter einen Hut bringen muss: Am FRM II arbeitet er als stellvertretender Schichtleiter im 3-Schichtbetrieb, was dem passionierten Feuerwehrmann den Freiraum gibt, sein neues Amt als Kreisbrandrat des Landkreises Freising nach Prüfung durch die Regierung von Oberbayern auszuüben.
30 Jahre ist Manfred Danner schon bei der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatort Thonstetten, in dem er mit seiner Familie bis heute wohnt. Kreisbrandmeister – und damit zuständig für sechs Niederlassungen der Feuerwehr im Kreis Freising – war er erst seit knapp zwei Jahren, hat aber in seiner 13jährigen Tätigkeit als Kreisjugendwart schon eine große Bekanntheit beim Nachwuchs und hohes Ansehen bei den Kollegen erworben. Das war vielleicht ein Grund, die eigentlich nächste Stufe des Inspektors überspringen zu können; ein zweiter war sein überzeugendes Bewerbungskonzept, um die Feuerwehr zukunftsfähig zu halten. Erstes Ziel ist Erhaltung und Ausbau der Ortsfeuerwehren, denn das sei nötig, um 10 Minuten nach der Meldung am Einsatzort zu sein. Dafür seien Nachwuchswerbung und -ausbildung eine wichtige Grundlage. Die Ausbildungszentren seien ebenfalls am Anschlag in ihrer Kapazität. Das achtseitige Konzept trug Manfred Danner bei der Wahl am 13. Januar im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Freising erfolgreich vor und ist nun mit überwältigender Mehrheit und nur sieben Gegenstimmen für sechs Jahre gewählt. Landrat Josef Hauner wünschte ihm nicht nur Glück, sondern gab ihm die künftigen Aufgaben „Organisator, Motivator und Moderator“ mit auf den Weg.
Am FRM II hat Manfred Danner etwas andere Aufgaben und doch auch mit Feuerbekämpfung zu tun. Nach seiner Ausbildung zum Energiegeräteelektroniker kam Manfred Danner 1993 zum Atom-Ei und begann mit der Fortbildung zum Reaktorfahrer. Inzwischen ist er Stellvertretender Schichtleiter am FRM II und – natürlich – Brandschutzbeauftragter. Als Reaktorfahrer arbeitet er im Schichtdienst, wobei es täglich drei Schichten gibt, die den korrekten Betrieb der Neutronenquelle 24 Stunden täglich sichern. „Für mich ist das von Vorteil, weil ich außerhalb der Stoßzeiten zur Arbeit und zurück fahre, meine Einsatzzeiten für das ganze Jahr im Voraus kenne und so auch mal während der üblichen Bürozeiten meine Termine als Kreisbrandrat wahrnehmen kann ohne deshalb frei nehmen zu müssen“, meint Danner, „es gab aber auch bisher kein Problem, wenn ich zu einem Einsatz ausrücken musste“. Er wolle die Großzügigkeit seines Vorgesetzten, des Technischen Direktors, auch nicht über Gebühr beanspruchen. Künftig stehen ihm aber als Kreisbrandrat ein Stellvertreter und fünf Inspektoren zur Seite, die ihn entlasten können - auch bei den zahlreichen Terminen. Zwei Schreibkräfte stehen ihm für den umfangreichen Schriftverkehr zur Verfügung, so dass er dem FRM II als Reaktorfahrer erhalten bleibt.
Als Kreisbrandrat unterstehen Danner auch Teile der TUM-Werksfeuerwehr, denn Weihenstephan gehört zum Landkreis Freising. Natürlich unterhält er beste Beziehungen zur Werksfeuerwehr auf dem Campus, zumal dort nun ein Kollege von ihm sitzt. Die TUM beschäftigt nämlich einen zweiten Kreisbrandrat: Willi Vogl, Kreisbrandrat des Landkreises Erding, arbeitet hauptamtlich bei der TUM Werksfeuerwehr.