Die Anwendungen von Kleinwinkel-Neutronenstreuung im Magnetismus sind vielfältig. Sie reichen von Grundlagenforschung in der Festkörperphysik an magnetischen Wirbelstrukturen, die zukünftig für neuartige Speichersysteme genutzt werden könnten, bis hin zu angewandten Fragestellungen an magnetischen Nanopartikeln in der Tumortherapie und strahlenresistenten Stählen für Kernfusionsreaktoren. Die gemeinsame Nenner all dieser Materialien ist die entscheidende Rolle der magnetische Eigenschaften auf der Nanometerskala. Und Neutronen sind die idealen Sonden, um genau diese magnetischen Strukturen aufzuspüren.
„Die Idee der Spezialausgabe entstand bei einem gemeinsamen Workshop zu dem Thema im Jahr 2021“, erzählt PD Dr. Sebastian Mühlbauer, der am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum in Garching die Neutronenkleinwinkelanlage SANS-1 betreut. Mühlbauer hat die Spezialausgabe gemeinsam mit Prof. Dr. Sabrina Disch von der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Andreas Michels von der Universität Luxemburg und Prof. Dr. Elliot Paul Gilbert vom australischen Zentrum für Neutronenforschung ANSTO editiert.
Verschiedene Forschungsrichtungen zusammenbringen
„Wir wollten die Sichtbarkeit des Themas erhöhen und die verschiedenen Forschungsrichtungen, die magnetische Kleinwinkelstreuung nutzen, zusammenbringen und so Synergien schaffen“, erklärt Mühlbauer die Motivation des Teams. „Und es gibt viele Forschende, die Kleinwinkelstreuung nutzen, aber bisher noch nicht so viel mit Magnetismus gemacht haben.“ Das soll sich mit der Spezialausgabe nun ändern.
Originalpublikation:
Sabrina Disch, Sebastian Mühlbauer, Andreas Michels, Elliot Paul Gilbert Introduction to the special issue on Magnetic small-angle neutron scattering – from nanoscale magnetism to long-range magnetic structures
JOURNAL OF APPLIED CRYSTALLOGRAPHY 56, 1,| 1
Special Issue