Das Institut Laue-Langevin in Grenoble, Frankreich, hatte gemeinsam mit Direktoren aller großen Neutronenquellen aus den USA, Europa, Australien, Japan und China darüber diskutiert, wie das Problem von neuen Detektoren ohne Helium-3 gelöst werden könnte. Bei einem Treffen im März kam man überein, ein gemeinsames Programm mit drei Entwicklungslinien ins Leben zu rufen, um alternative Technologien für Neutronendetektoren zu schaffen. Der FRM II wird eine aktive Rolle in diesem Programm spielen und zu einer der drei Entwicklungslinien signifikant beitragen.
Helium-3 wird seit Jahrzehnten bei der Konstruktion von hocheffizienten Detektoren für Neutronenstreuung an kondensierter Materie eingesetzt. Helium-3 entsteht nach 12 Jahren als Nebenprodukt beim Zerfall von Tritium. Wegen des unbestritten positiven Abbaus an Tritiumvorräten für militärische Zwecke ist die Produktion von Helium-3 in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Helium-3 für eine Reihe von Anwendungen, zum Beispiel für wissenschaftliche Geräte in bestehenden und neu geschaffenen Neutronenquellen, weltweit dramatisch gestiegen.
Das Treffen der Direktoren soll die zukünftige Entwicklung von neuartigen Neutroneninstrumenten sichern, die großflächige Detektoren benötigen, aber nicht länger Helium-3 benutzen können. Es unterstreicht außerdem den Wert eines regelmäßigen Treffens der Direktoren von großen Neutronenquellen, das erstmals auf der Internationalen Neutronenstreu-Konferenz in Knoxville 2009 stattgefunden hat und in Zukunft anlässlich weiterer Konferenzen fortgeführt werden soll.