Schon seit mehr als zwanzig Jahren versucht die Physik der kondensierten Materie, das Zusammenspiel zwischen Magnetismus und Supraleitung bei hohen Sprungtemperaturen (hohe Tc) zu verstehen. Jetzt haben Yuan Li und andere (veröffentlicht in Nature) neuartige magnetische Anregungen gefunden, die sich grundlegend von den bisher bekannten antiferromagnetischen Schwankungen unterscheiden. Die neuen Anregungen stehen mit der Pseudogap-Phase im Zusammenhang, die eine Reihe von anomalen physikalischen Eigenschaften aufweist und den Kern der hohen Tc ausmacht.
Die eigentliche Entdeckung wurde durch die Benutzung von Neutronen-Dreiachsenspektrometern wie dem PUMA an der Forschungs-Neutronenquelle möglich. „Das PUMA am FRM II hat den nötigen hohen Neutronenfluss mit exzellenter Untergrundkontrolle zur Verfügung gestellt“, sagt Dr. Yuan Li, Physiker an der Standford Universität in den USA. Er betont, dass gerade die Messungen am PUMA mit den Instrumentwissenschaftlern Dr. Klaudia Hradil und Dr. Richard Mole zu der entscheidenden Beobachtung der sehr ungewöhnlichen Anregungen geführt haben. Das könnte die Physik, die hinter den supraleitenden Kupraten steckt, besser erklären helfen. Zukünftig sind weitere Messungen geplant, um ein quantitatives, theoretisches Modell der Kuprate zu entwickeln.
Originalveröffentlichung:
Hidden magnetic excitation in the pseudogap phase of a high-Tc superconductor, 283-285 (11 November 2010)