„Bei der Untersuchung von Energiematerialen ist das Potenzial der Neutronenforschung noch nicht voll ausgereizt“, sagt Prof. Dr. Winfried Petry vom veranstaltenden Heinz Maier-Leibnitz Zentrum (MLZ). Neutronenstreuung und bildgebende Verfahren mit Neutronen sind besonders nützlich, um die leichteren Elemente wie Wasserstoff und Lithium sichtbar zu machen. Damit lassen sich die Arbeitsweise von Batterien und Brennstoffzellen auf der atomaren Ebene aufklären. Bei Solarzellen, thermoelektrischen und magnetokalorischen Materialien spielen die Struktur sowie Grenzflächeneigenschaften, eine große Rolle. Diese können mit Neutronenreflektometrie und Diffraktion sehr genau analysiert werden. Für technische Anwendungen, z.B. die Eigenspannungsanalyse oder die Optimierung von Materialien für extreme Belastungen wie in Hochtemperatur-Werkstoffen für Gasturbinen, konnten mit Neutronendiffraktion, Kleinwinkelstreuung und Bildgebungsverfahren viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Positronenmessungen liefern wertvolle Informationen, wenn die Charakterisierung von oberflächennahen Eigenschaften von Materialien im Fokus steht.
Prof. Dr. Thomas Brückel, Direktor des Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) und am MLZ, freute sich über die rund 70 wissenschaftlichen Beiträge für die Konferenz. „Wir ermutigen die Energieforscher, das Potential der Neutronenstreuung noch besser zu nutzen.“ Von den lebhaften Diskussionen vor der beeindruckenden Bergkulisse konnten die Wissenschaftler und Vertreter von Firmen zum Ausgleich bei einer Exkursion ins nahegelegene Salzbergwerk den Kopf wieder frei bekommen und ganz nebenbei noch einiges über die lange Geschichte des Bergbaus in der Region lernen.
Text: Olaf Holderer / JCNS
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Konferenz "Neutrons For Energy"