Mentale Stärke gilt als Erfolgsfaktor von Spitzensportlern, und die hat Lea Kleesattel, Auszubildende am FRM II, kürzlich bewiesen. Vom 6.-12. März nahm sie in Maribor (Slowenien) an den Europameisterschaften der Druckluftwaffen-Schützen teil – und überraschte mit einer Silbermedaille im Teamwettbewerb. Urlaub musste sie dieses Mal nicht opfern, denn die TUM hat der 18jährigen Auszubildenden dafür Sonderurlaub gewährt.
Lea Kleesattel hat sich seit dem zwölften Lebensjahr diesem Sport verschrieben, und legte seither eine Bilderbuchkarriere hin. Mit 15 wurde sie Deutsche Meisterin mit der Luftpistole und trainiert als Nachwuchsschützin seit einem guten Jahr in der Nationalmannschaft. Aus dem Stand qualifizierte sie sich für die Europameisterschaft in Györ (Ungarn) und belegte den 3. Platz mit der Mannschaft. Dieses Jahr in Maribor gab es Silber! Bärbel Georgi, die Bundestrainerin, ist begeistert: „Mit einer Medaille habe ich überhaupt nicht gerechnet“. Die drei deutschen Luftpistolenschützinnen traten im Teamwettbewerb der Junioren an und gewannen auf Anhieb Silber, wobei sie nur ein Hauch von der Goldmedaille trennte, denn die am Ende siegreichen Französinnen hatten die gleiche Ringzahl aber mehr Innenzehner. Dementsprechend nervenaufreibend war auch das Finale. Das fand in einer eigens hergerichteten Halle statt, mit Zuschauern, die klatschen und in einer ganz besonderen Atmosphäre – alles Dinge, die es bei den Qualifikationswettkämpfen nicht gibt.
Auch im Einzelwettbewerb konnte sich Lea Kleesattel in einem starken Feld noch gut behaupten und trat schließlich noch im Wettbewerb der Mixed Teams an, der mit Platz 14 für sie und ihren Partner endete. „Mit meinem Ergebnis bin ich zufrieden, ich konnte mich intensiv vorbereiten und meine Leistungen dann auch gut abrufen“ sagt die erfolgreiche Schützin. Ihre sportlichen Pläne sehen zunächst intensive Trainingseinheiten für die Wettkämpfe der Sportpistolenschützen vor, dann hofft sie sich für die Weltmeisterschaft im thüringischen Suhl und die nächste Europameisterschaft in Baku (Aserbeidschan) zu qualifizieren. Und dann ist sie ja auch noch die jüngste in ihrer Bayernliga-Mannschaft, und da liegt die Mannschaft von Garching immerhin auf Platz 2!
Am FRM II ist Lea Kleesattel Auszubildende für Fachinformatik (Anwendungsentwicklung) im 2. Lehrjahr und nach wie vor begeistert. Hat ihr Hobby eigentlich Auswirkungen auf ihren Beruf? „Und wie!“ meint ihr Betreuer Jens Krüger, „Sie ist hochkonzentriert und unglaublich nervenstark, verliert auch in stressigen Situationen nie die Nerven“. Das sind ja die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung und ihrer sportlichen Karriere, für die ihr alle die Daumen drücken.
Artikel im Münchener Merkur: