Es ist schon fast Tradition: Einmal pro Legislaturperiode lädt der FRM II die Garchinger Stadträtinnen und Stadträte zu einer Führung und zum Informationsaustausch ein. Einige der Stadträte und Mitarbeiterinnen waren daher schon drei oder vier Mal vor Ort gewesen, andere sahen die Forschungs-Neutronenquelle Ende Februar zum ersten Mal von Innen.
Update zum Zentralkanal
In einführenden Vorträgen gaben Wissenschaftlicher Direktor Prof. Dr. Christian Pfleiderer und Technischer Direktor Dr. Axel Pichlmaier einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen sowie die Sicherheit der Anlage, den anstehenden Austausch des Zentralkanals und die zukünftigen Abtransporte der Brennelemente. Anschließend warfen die Stadträtinnen und Stadträte sowie die Bediensteten der Stadt ein Blick ins Reaktorbecken und in die Hallen mit den wissenschaftlichen Instrumenten.
Erster Besuch von Grüner Stadträtin
Zum ersten Mal hatte sich auch eine Stadträtin der Garchinger Grünen „in die Höhle des Löwen“ gewagt, wie Daniela Rieth, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, sich ausdrückte. „Im 21. Jahrhundert bedarf es Menschen, die miteinander in Dialog treten“, begründete sie ihre Entscheidung trotz kritischer Sicht auf den FRM II, der Neutronenquelle einen Besuch abzustatten. „Ich habe hier sehr viel Offenheit und Verständnis erlebt und finde es wichtig, dass wir im Austausch bleiben. Ich werde aber auch künftig auf sicherheitsrelevante Themen hinweisen und meinen kommunalpolitischen Fokus im Sinne der Sicherheit und Legalität auf den FRM II richten. Der Betreiber ist hier in der Pflicht alles daran zu setzen eine verantwortungsvolle Forschung der Zukunft möglichst transparent zu gewährleisten. “, sagte Daniela Rieth.
Fragen zu Messstationen
Die Grünenstadträtin hatte einige kritische Fragen von Bürgerinnen im Gepäck, um deren Beantwortung sie die Verantwortlichen bat. Unter anderem ging es um eine ausgefallene Messstation der Reaktorfernüberwachung KFÜ. Hier gab Axel Pichlmaier Entwarnung: „Alle Messstellen in Verantwortung des FRM II sind funktionsfähig und in Betrieb. Das Landesamt für Umwelt (LfU) betreibt weitere Messstellen, auf deren Funktionsfähigkeit nur das LfU Zugriff hat.“
„Persönlicher Austausch ist wichtig“
Auch die anderen Garchinger Stadträte nutzten die Gelegenheit bei der Reaktorführung und dem anschließenden Imbiss Fragen zu stellen. Die Sicherheitssysteme des FRM II waren ebenso nachgefragt wie die Rolle des FRM II als wissenschaftliche Serviceeinrichtung in Europa und der Welt. Am Ende war man sich einig: „So ein persönlicher Austausch ist wichtig und wird bald wiederholt“, fasste Bürgermeister Gruchmann die positive Stimmung zusammen.